10 Möhnetal

Feuchte Wiesen, Weiden und Erlenwälder umgeben die Möhne in ihrem Oberlauf. Hier fanden in den vergangenen Jahren an vielen Stellen Renaturierungen statt: An der Möhne selbst, aber auch in ihrer Aue.

Möhne (Stefanie Terren)
Möhne (Stefanie Terren)

Renaturierter Fluss - die Möhne

Wie die meisten anderen Fließgewässer ist auch die Möhne im letzten Jahrhundert stark verändert worden. Begradigungen des Baches gingen Hand in Hand mit seiner Verlegung an den Talrand und der Entwässerung der Aue, um diese besser für die Land- und Forstwirtschaft nutzen zu können.

Ein LIFE Projekt für die Möhne
Diese unnatürliche Situation war der Anlass für ein vom Kreis Soest federführend durchgeführtes LIFE-Projekt Möhneaue, in dem viele Bereiche der Möhne renaturiert, die Aue von den hier standortfremden Fichten befreit und neue, artenreiche Wiesen und Weiden angelegt werden. Naturnahe Fließgewässer brauchen Platz: Die Renaturierung der Möhne brachte an vielen Stellen eine ganz neuen Verlauf des Gewässers mit sich. Schon vor Projektbeginn wurden große Flächenankäufe getätigt, die heute die eigendynamische Weiterentwicklung des Baches gewährleisten, ohne dass es zu Konflikten mit privaten Grundbesitzern kommt. Die Möhne präsentiert sich inzwischen wieder als naturnaher Mittelgebirgsbach mit Schotterbänken, tiefen Kolken, Steilwänden und dem typischen, geschlängelten Verlauf.

Vögel am Bach und in den Wiesen
Das ganze Jahr lassen sich Eisvögel und Wasseramseln an der Möhne beobachten. Beide Arten finden am renaturierten Bach wieder Brutplätze und sehr gute Nahrungsbedingungen. Ebenfalls zur Nahrungssuche treffen ab März die seltenen Schwarzstörche in der Möhneaue ein. Im Bereich der Viehweiden sind ab Mai Neuntöter, und im Winterhalbjahr Raubwürger zu entdecken. Die strukturreiche Aue ist Lebensraum von Wiesenpieper und dem selten werdenden Baumpieper. In den an das Möhnetal angrenzenden Wäldern brüten Trauerschnäpper, Grau-, Mittel- und Schwarzspechte.

Artenreichtum in der Aue
Die an den Bach angrenzenden Auenflächen sind besonders ab Mai sehr farbenprächtig, wenn Schlangenknöterich, Fieberklee, Mädesüß und Bachnelkenwurz blühen. Dieser Blütenreichtum lockt viele Tagfalter an, unter denen man mit etwas Glück auch Arten wie den großen Perlmutterfalter und den Kaisermantel entdecken kann. In und an der Möhne selbst blühen im Sommer zwei Wasserhahnenfußarten und die Bachbunge, die dann zur Bühne für die schönen Flugspiele der hier häufig vorkommenden Blauflügelprachtlibellen wird.

Ansprechpartner: Kreis Soest, Untere Landschaftsbehörde

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