18 Bruchhauser Steine

Einzigartige Felslandschaft
Etwa einen Kilometer nordöstlich des Ortes Olsberg-Bruchhausen erhebt sich der Istenberg mit einer Höhe von 727 Metern und bildet die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser. Auf seinem nach Norden und Nordwesten abfallenden Hang ragen vier große Porphyrfelsen über die Kronen des Waldes. Jeder der mächtigen Vulkangesteinskegel hat einen eigenen Namen: Der südlichste Fels mit dem Gipfelkreuz ist der Feldstein (45 Meter), im Nordwesten liegt der Ravenstein (72 Meter), im Norden der tiefstgelegene Bornstein (92 Meter) und benachbart im Osten der Goldstein (60 Meter). Das Areal der Bruchhauser Steine ist trotz seiner geringen Größe Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet und Vogelschutzgebiet. Darüber hinaus ist es als Boden- und Kulturdenkmal ersten Ranges und als archäologisches Reservat anerkannt, denn zwischen den Felsen befindet sich eine prähistorische Wallburg und Kultstätte, die ungefähr aus der Zeit um 500 vor Christus stammt. Die Felsen sind ein beliebtes Ausflugsziel und werden von der Stiftung Bruchhauser Steine betreut, damit die Natur keinen Schaden nimmt. Für das Betreten des Geländes muss daher ein Eintrittsgeld entrichtet werden.
Von Felsenbrütern bis zum Eiszeitrelikt
Mit etwas Glück können Sie an den Bruchhauser Steinen den Wanderfalken beobachten, der hier regelmäßig brütet. Auch unsere größte Eule, der Uhu, kommt hier vor, lässt sich aber tagsüber kaum blicken. Gegenüber dem Beobachtungsturm unterhalb des Bornsteins befindet sich ein häufig genutzter Brutplatz des Wanderfalken.
Auch die Pflanzenwelt der Bruchhauser Steine ist überaus interessant, da einige Arten nirgendwo sonst in Nordrhein-Westfalen vorkommen: Weiß blüht die Alpen-Gänsekresse, eine arktisch-alpine Pflanze, die ein Überbleibsel der letzten Eiszeit ist. Lotwurz-Habichtskraut und Bleiches Habichtskraut mit ihren gelben Blüten haben an den Felsen einen Lebensraum weitab von den übrigen Vorkommen im nordwestdeutschen Raum. Auf den Felsköpfen wachsen nur wenige Arten, die gut mit Wassermangel zurechtkommen: Zwergsträucher wie das Heidekraut, Felsfarne wie der Nordische Streifenfarn und Gräser. Ideale Wuchsorte auf den Felsen finden nur Moose und Flechten, da sie Wasser über ihre Oberfläche aufnehmen können. Beim Aufstieg auf den Feldstein können Sie die Felsvegetation besonders gut betrachten. Gerne sonnen sich Falter wie der Schwalbenschwanz oder der Admiral an den Felsen.
Im Gebiet liegt auch eine ganzjährig wasserführende Quelle, die deshalb den Namen „Ewige Quelle“ trägt. Solche noch völlig unbeeinträchtigte Quellen sind selten geworden und daher besonders schützenswert. Hier finden Sie eine quelltypische Flora mit Gegenblättrigem Milzkraut und großblättrige Moosarten wie das Punktierte Wurzelsternmoos.
Ansprechpartner: Stiftung Bruchhauser Steine, Gaugreben´sche Verwaltung (Tel. 02962/97670)