03 Ahsewiesen

Nasse Wiesen und große Überschwemmungsflächen - das ist das Feuchtwiesengebiet Ahsewiesen im westlichen Kreis Soest.

Hier brütet eine der größten Populationen des Großen Brachvogels in Südwestfalen.

Ahsewiesen (Joachim Drüke)
Ahsewiesen (Joachim Drüke)

Feuchtwiesen - Paradies für Tiere und Pflanzen

Im westlichen Teil des Kreises Soest zwischen den Ortschaften Oestinghausen, Hultrop und Berwicke erstreckt sich die Ahsewiesen, ein 371 Hektar großes Naturschutzgebiet. Feuchtes und nasses Grünland, Röhrichte, Hecken und Kleingewässer prägen die Aue der Ahse und die nördlich angrenzenden Hänge.

Hier brütet eine der größten Populationen des Großen Brachvogels in Südwestfalen. Dieser große Schnepfenvogel ist vor allem durch seinen nach unten gebogenen langen Schnabel gut zu erkennbar. Sie können ihn am besten im Frühjahr (März bis Juni) gut beobachten.

Die Ansammlungen rastender und überwinternder Vögel, die artenreichen Wiesen, aber auch die von Verkehrslärm verschonte, teils reich strukturierte Landschaft machen den besonderen Reiz des Gebietes aus. Nicht nur Vogelkundler besuchen regelmäßig dieses Naturschutzgebiet, sondern auch viele Spaziergänger und Radfahrer. Alljährlich werden ca. 150 Vogelarten hier gezählt, ca. 80 Arten brüten in den Ahsewiesen. Besonders beeindruckend sind im Frühjahr und Herbst die Ansammlungen von Kranichen, die hier auf dem Zug rasten. Meistens brechen sie schon bei Sonnenaufgang wieder auf.

Die Ahsewiesen gehören zum Netz von Feuchtwiesenschutzgebieten, das das Land Nordrhein-Westfalen 1985 einrichtete. Noch Ende der 1960er Jahre fanden in den Ahsewiesen umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen statt, die die landwirtschaftliche Nutzbarkeit der nassen und sumpfigen Flächen verbessern sollten. Die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserhaushaltes sowie eine naturschutzgerechte Bewirtschaftung der Grünländer stehen daher im Fokus der Schutzgebietsentwicklung. Seit 1986 hat das Land Nordrhein-Westfalen daher hier zusammen mit dem Kreis Soest rund 160 Hektar Fläche erworben. Entwässerungseinrichtungen wie Dränagen und Gräben wurden verschlossen, zahlreiche Kleingewässer angelegt. Hierbei half besonders ein LIFE-Projekt; durchgeführt von 1999 bis 2003: Entwässerungsgräben wurden verschlossen, ein Hochwasserschutzwall entlang der Ahse wurde durchbrochen, so dass winterliche Hochwässer wieder in die Aue gelangen. Seitdem bilden sich im Winter und Frühjahr wieder große Wasserflächen aus, die für viele Vogelarten wie ein Magnet wirken.

Ansprechpartner: Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.

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