
Kulturlandschaft mit besonderen Werten
Entlang von Bächen, in Quellbereichen oder auf staunassen Böden haben sich Nass- und Feuchtwiesen eingestellt. Dort wo vorher Auen- und Bruchwälder wuchsen, sind sie durch ein- bis zweimalige Mahd bei fehlender oder nur geringer Düngung entstanden. Hier wachsen Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf, aber auch Arten, die eine gewisse Sauerstoffarmut im Boden tolerieren.
Man unterscheidet grob die Futterwiesen von den Streuwiesen, die nur zum Erwerb von Stalleinstreu spät gemäht wurden. In den Streuwiesen kommen neben Pfeifengras, Seggen und Binsen auch bunt blühende Stauden vor, wie z.B. der Teufelsabbiß oder der Heilziest.
Die Futterwiesen nennt man auch nach der hier vorkommenden Sumpfdotterblume Sumpfdotterblumenwiesen. Diese Wiesen sind etwas besser mit Nährstoffen versorgt, als die Streuwiesen und dienten daher zur Heugewinnung. Neben der Sumpfdotterblume kommen zahlreiche Binsen und Seggen hier vor, aber auch Wiesenknöterich oder das Breitblättrige Knabenkraut. Das Echte Mädesüß wächst ebenfalls hier. Viele Insektenarten, wie die Sumpfschrecke oder der Große Feuerfalter leben in den Feuchtwiesen. Großflächig, weitläufige Feuchtwiesengebiete im Flachland sind der Lebensraum der Wiesenvögel, wie Großer Brachvogel, Kiebitz und Bekassine.
Nass- und Feuchtwiesen sind für eine Beweidung nicht gut geeignet, da der weiche Untergrund stark zertreten und verdichtet wird. Mit schweren Maschinen können sie allerdings auch nicht befahren werden. Feucht- und Nassgrünland wurde daher oft entwässert, heute steht es unter Schutz und muss mit entsprechenden Maßnahmen gepflegt werden.