Bachvögel

Flugkünstler unter Wasser

Wasseramsel (Richard Götte)
Wasseramsel (Richard Götte)

Im Wasser auf Nahrungssuche

In den Mittelgebirgen Südwestfalens gibt es drei Vogelarten, die durch ihre Lebensweise meist eng an Gewässer, oft Bäche oder Flüsse, gebunden sind: den blau schillernden Eisvogel (Alcedo atthis), die leuchtend gelbe Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) und die gut getarnte, braune Wasseramsel (Cinclus cinclus), deren einziges auffälliges Merkmal ein reinweißer Kehllatz ist. Naturnahe Gewässer werden von den drei Arten gerne besiedelt. Die Bachvögel brauchen klares Wasser, in dem sie genug Nahrung erbeuten können und ein strukturreiches Gewässerumfeld, um dort ihr Nest anzulegen.

Im Winter haben die drei Arten es schwer. Sie ziehen nicht weg und hoffen auf milde Winter, in denen zumindest ein Teil der Gewässer nicht zufrieren.

An naturnahen Bächen entstehen an den Ufern steile Abbrüche, in die der Eisvogel seine bis knapp einen Meter lange Bruthöhle gräbt. Er zieht in der Regel in einem Sommer mehrere Bruten groß, die er mit kleinen Fischen aller Art füttert. Im Sturzflug erbeutet er seine Nahrung.

Schon an ihren feinen Schnäbeln ist zu erkennen, dass Gebirgsstelzen und Wasseramseln sich und ihre Jungen dagegen hauptsächlich von Insekten ernähren. Während die Gebirgsstelze diese am Uferrand sucht oder im Flug erbeutet, hat sich die Wasseramsel auf die zeitweise oder vollständig unter Wasser lebenden Arten spezialisiert. Flink watend und tauchend sucht sie den Gewässerboden nach Larven von Köcher- und Steinfliegen oder Bachflohkrebsen ab. Sie ist in besonderem Maße an eine gute Wasserqualität gebunden, denn viele im Bachbett lebende Insekten brauchen reines, sauerstoffreiches Wasser.

Obwohl sie z.T. sehr auffällige Farben tragen, sind die Bachvögel sitzend oft recht schwer zu entdecken. Wenn man sich jedoch ihre Rufe einprägt, kann man Eisvogel und Co. weitaus häufiger entdecken, als man vermuten würde.

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