Braunkehlchen und Wiesenpieper

Bewohner naturnaher Wiesen und Weiden

Braunkehlchen (Gerd Petri)
Braunkehlchen (Gerd Petri)

Bodenbrüter, die auf Schutzgebiete angewiesen sind

Charakteristische Bruthabitate von Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und Wiesenpieper (Anthus pratensis) sind feuchte Wiesen mit vorjährigen Stauden sowie Einzelbäumen und -büschen, die als Sitzwarten dienen.

Das Braunkehlchen ist ein Singvogel mit rostbraun gefärbter Oberseite, rahmgelber Unterseite und einem orangebeigen Kehlfleck. Flügel und Kopf sind dunkel mit heller Streifenzeichnung. Die kontrastreicher gefärbten Männchen sind auf ihren erhöhten Singwarten gut auszumachen. In den Hochstauden machen die Vögel Jagd auf Spinnen und Insekten aller Art.

Sein Nest baut das Braunkehlchen gut getarnt am Boden. Wo die Flächen zu früh gemäht werden, wird das Nest oft zerstört. Daher ist die Art in fast ganz Mitteleuropa gefährdet. In den Regionen der Mittelgebirge, die weniger intensiv landwirtschaftlich genutzt werden, findet das Braunkehlchen noch Rückzugsräume.

Die wichtigsten Vorkommen Südwestfalens liegen in den Naturschutzgebieten „Buchheller Quellgebiet“ und „Wetterbachtal“ im Kreis Siegen-Wittgenstein und im Naturschutzgebiet „Nuhnewiesen“ im Hochsauerlandkreis mit je 40 bis 50 Brutpaaren.

Als Zugvogel überwintert das Braunkehlchen in den afrikanischen Savannen südlich der Sahara. Im Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land kann es zwischen Ende April und September beobachtet werden.

Der Wiesenpieper, ein sperlingsgroßer Singvogel, ist an der Oberseite oliv bis bräunlich gefärbt, an der Unterseite weißlich mit dunklem Strichmuster. Wie auch das Braunkehlchen baut der Wiesenpieper sein Nest am Boden mit ausreichend Deckung. Flächen mit niedrigeren Pflanzen oder vegetationsfreie Flächen werden zur Nahrungssuche aufgesucht. Hauptnahrung sind v.a. Insekten und Spinnen. Der Wiesenpieper brütet auf extensiv genutzten Wiesen, in Heiden und Mooren. Die Art ist durch Lebensraumverluste, Pestizideinsatz und ein immer knapper werdendes Nahrungsangebot gefährdet. Der Wiesenpieper ist nur noch lückenhaft verbreitet und kommt in Südwestfalen in der Soester Börde und im östlichen Teil des Hochsauerlandkreises und des Kreises Siegen-Wittgenstein vor. Als Kurzstreckenzieher überwintert er in Südeuropa und im nördlichen Afrika.

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