
Markante Rufe verraten ihre Anwesenheit
Der Raufußkauz (Aegolius funereus) und der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) gehören beide zur Familie der Ohreulen und Käuze.
Der Raufußkauz verdankt seinen Namen den pelzartig befiederten Füßen und Zehen. Er wird etwa 24 cm groß und fällt durch seinen rundlichen Kopf auf. Um die Augen herum hat er weiße Federn, die Grundfarbe des Gefieders oberseits ist dunkelbraun mit rundlichen weißen Flecken, unterseits ist er hell mit graubraunen Flecken. Er ernährt sich hauptsächlich von Wühl- und Spitzmäusen, zu einem geringen Teil auch von Kleinvögeln. Der Raufußkauz ist ein Höhlenbrüter, der alte Bruthöhlen des Schwarzspechts in Altholzbeständen nutzt. Als Lebensraum braucht er Wälder mit alten Buchen, Tannen oder Fichten und auch offene Flächen zum Jagen.
Der Raufußkauz kommt von Nordeuropa bis Ostsibirien, aber auch in Nordamerika vor. In Nordrhein-Westfalen ist er das erste Mal 1934 im Kreis Siegen nachgewiesen worden. Heute ist er vor allem in den Mittelgebirgslagen Südwestfalens anzutreffen. Mit der Sicherung und Förderung von Atholzbeständen werden die Bedingungen für den Schwarzspecht und damit auch für den Raufußkauz besser.
Der Sperlingskauz ist die kleinste europäische Eulenart und in etwa so groß wie ein Star. Er ist einheitlich rötlichbraun bis bräunlich gefärbt, Brust und Bauch sind hell mit dunklen Strichen. Der dämmerungs- und tagaktive Vogel kann meist nur durch seine Rufe nachgewiesen werden. Der Sperlingskauz brütet wie der Raufußkauz in Spechthöhlen, jedoch meistens in denen des Buntspechts. Die Hauptnahrung besteht aus Kleinsäugern und Singvögeln.
Auch der Sperlingskauz ist ein Bewohner der borealen Nadelwälder. NRW bildet die südliche Grenze des besiedelten Areals. Er wurde in NRW erstmalig 1994 und 1995 im Ebbegebirge und im Altkreis Wittgenstein nachgewiesen. Heute kommt er in Südwestfalen in Mittelgebirgslagen ab 200 m ü. NN vor. In der Roten Liste NRW werden beide Arten als „extrem selten“ eingestuft.