Weißstorch und Schwarzstorch

Majestäten in der Landschaft

Weißstörche am Horst (Birgit Beckers)
Weißstörche am Horst (Birgit Beckers)

Über Jahrzehnte waren die Störche verschwunden – nun sind sie wieder da

Der Weißstorch (Ciconia ciconia) hat bis auf die schwarzen Schwungfedern ein weißes Federkleid und eine Flügelspannweite von bis zu 2,20 Metern. Bekannt ist das Begrüßungsritual der beiden Partner indem sie mit dem Schnabel klappern, daher stammt auch der Name Klapperstorch.

Wasserreiche, offene bis halboffene Landschaften sind der Lebensraum des Weißstorches. In der Lippeaue und der Ahseaue, einem Zufluss der Lippe, ist er seit 2007 wieder regelmäßiger Brutvogel. Auf künstlichen Nistplattformen zieht er seine Jungen auf. Weißstörche ernähren sich von Kleintieren wie Regenwürmern, Insekten, Fröschen, Mäusen, und Fischen. Die in den letzten 20 Jahren durchgeführten Flussrenaturierungen und die Wiedervernässungen der Auen führten zu einem verbesserten Nahrungsangebot für den Weißstorch. Als Zugvogel überwintert der Weißstorch überwiegend in der Sahelzone in Westafrika, einige bleiben in Spanien. In den letzten milden Wintern sind einige Brutvögel nicht weggezogen und haben bei uns überwintert.

Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist ein Zugvogel, der in Afrika nördlich des Äquators überwintert. Im bergigen Teil Südwestfalens kann man ihn von Ende Februar bis Anfang September beobachten. Die majestätischen Schwarzstörche haben eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern. Sie besiedeln große, möglichst unzerschnittene alte Laub- und Mischwaldbestände mit naturnahen Fließgewässern. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Amphibien, Schnecken und Fischen. Im Gegensatz zu seinem hellen Verwandten, dem Weißstorch, meidet der schwarze Waldstorch die Nähe des Menschen. Er ist in der Regel sehr scheu und darf während der Brutzeit nicht gestört werden. Gut beobachten lässt sich der Thermiksegler vor allem beim Flug.

Schwarzstörche wurden in der Vergangenheit als angebliche Unglücksbringer verfolgt, die letzte Brut des Sauerlandes ist für 1908 belegt. Seit den 1980er Jahren ist wieder eine kontinuierliche Bestandszunahme in den Mittelgebirgen Nordrhein-Westfalens zu verzeichnen. Im Jahr 2006 wurden etwa 80 Brutpaare festgestellt. Heute ist nicht mehr die Jagd, sondern die Forstwirtschaft durch Holzeinschlag im Horstbereich und neuerdings die Windkraft die größte Gefährdung für den Vogel.

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